Offizieller Bericht zum dritten Jahrestreffen der North American Alumni Organisation der RWTH Aachen
Eric | May 1, 2008Das Jahrestreffen 2008 der RWTH Alumni America wurde ausgerichtet von Alumni Gerd Schroth und seiner Frau Waltraut. Das Treffen war hervorragend organisiert und alle Teilnehmer sprechen den beiden Ihren Dank aus. Auf dem Programm standen dieses Jahr die folgenden Highlights:
- Freitags: „Hinter den Kulissen Tour“ am Flughafen Atlanta
- Besichtigung des Operations Control Center der World Headquarters von Delta Airlines
- Führung durch einige der architektonischen Highlights, insbesondere mehrerer Hotels erbaut von John Portman und des Fox Theatres
- ein Grillabend zu Hause bei Familie Schroth
- Samstags dann: Tour durch das CNN Centre
- Tour durch das Georgia Aquarium
- Empfang und Dinner mit dem Chairman der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer, Dr. Eike Jordan, im Capital City Country Club Brookhaven.
- Sonntags: Besteigung des Stone Mountain auf eigene Faust
Trotz der erheblichen Flugverspätungen durch American Airlines in dieser Woche schafften es zum Glück fast alle Teilnehmer wohlbehalten nach Atlanta, so dass wir mit 32 Teilnehmern mit der bisher grössten Teilnehmerzahl aufwarten konnten.
Freitag
Flughafen
Am frühen Vormittag versammelten sich alle Teilnehmer in der Lobby des für unsere Zwecke hervorragen gelegenen Courtyard Hotel Atlanta Buckhead. Mit der MARTA ging es direkt zum Flughafen Atlanta. Dort begann der offizielle Teil des Tages mit einer geführten Tour durch die Anlagen zur Gepäckkontrolle. Die dort vorhandene Maschinerie war eindrucksvoll, jedoch kaum verwunderlich wenn man bedenkt dass Atlanta der Flughafen mit dem weltweit höchsten Passagieraufkommen ist. Zweites Highlight der Tour war eine Fahrt auf den Radar Hill direkt im Sicherheitsbereich mit freiem Blick auf die fünf Start- und Landebahnen – eine ideale Stelle für Fotos.
Delta Airlines
Vom Flughafen aus ging es dann direkt weiter zu den nahegelegenen World Headquarters von Delta Airlines, der drittgrößten Fluggesellschaft Amerikas. Dort besichtigten wir zunächst das Operations Control Centre, eine höchsteindrucksvolle Einrichtung von der aus Delta Airlines das komplette weltweite Tagesgeschäft regelt. Wir wir lernten hat die Airline jederzeit über 200.000 Passagiere in der Luft. Dementsprechend groß ist die Verantwortung wenn es darauf ankommt den Flugbetrieb zu regeln, von der kompletten Besetzung der Maschinen mit Personal bis zum Zustellen von verspätetem Gepäck. Das Operations Control Centre ist rund um die Uhr im Drei-Schicht Betrieb besetzt, um sich genau diesen Aufgaben zu widmen. Stetiges Ziel sind 0% Ausfallquote und minimale Verspätungen.
Ein weiteres Highlight bei Delta Airlines war die Besichtigung des Flugmuseums vor Ort. Dort finden sich einige eindrucksvolle Exponate, angefangen vom allerersten Flugzeug das die Airline besaß (ein Postflugzeug) bis hin zur ersten großen Boing Maschine, die interessanterweise von den Angestellten finanziert wurde um die damals angeschlagene Airline am Leben zu erhalten.
Architektur
Mit dem Bus fuhren wir weiter in die Innenstadt, wo nach einem kurzen Mittagessen die nächste Tour auf uns wartete. Waltraut Schroth, ihrerseits erfahrene Touristenfürerin in Atlanta, erklärte uns einige der interessantesten architektonischen Highlights, insbesondere zweier Hotels erbaut von John Portman: das Hyatt Regency und das Marriott Marquis. Beide Hotel zeichnen sich durch eine extrem große Lobby aus die bis unter die Gebäudedecke reicht. Das Hyatt Regency war im Baujahr 1967 eines der höchsten Gebäuden der Stadt und dementsprechend gut war die Aussicht aus dem Drehrestaurant auf dem Dach. Heute jedoch ist das Hotel von anderen Gebäuden umstellt und das Restaurant daher außer Funktion gesetzt. Nichts desto trotz bietet das Atrium einen ehrfurchtgebietenden Anblick. Gerade als ich meinte dass es höher und toller ja wohl kaum ginge, erreichten wir das Marriott Marquis. Dort ist das Atrium sogar 143m hoch, es spannt alle 52 Stockwerke! Traut man sich die atemberaubende Fahrt im Glasaufzug zu dann erwartet einen oben ein einmaliger Ausblick auf Downtown. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war dieser noch interessanter da einige der umliegenden Gebäude durch den Tornado Mitte März empfindlich gelitten hatten. Ein weiteres Highlight der Tour war eine Besichtigung des Fox Theatres, eines 1929 von den Freimaurern erbauten Schauspielhauses mit einem interessanten maurischen Design.
Grillabend
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel beendeten wir den Abend auf gemütliche Weise bei Deutscher Küche und Deutschem Bier in Form eines Grillabends daheim bei Familie Schroth. Ihre ausserordentliche Gastfreundschaft wird uns sicherlich allen lange im Gedächtnis bleiben!
Samstag
Mitgliederversammlung
Der Samstag begann mit einer kurzen Mitgliederversammlung im Hotel. Rektor Rauhut, der extra aus Shanghai kommend zum Jahrestreffen angereist war, brachte alle Mitglieder auf den neusten Stand in Sachen RWTH. Der RWTH geht es dem Anschein nach weiterhin bestens. Gerade die Exzellenzinitiative bringt gerade frischen Wind in die Forschungseinrichtungen. Die Uni steht weiterhin an der Spitze bei Drittmitteln und mehreren Deutschen Rankings. Weitere besprochene Neuerungen waren der Bologna-Prozess (Umstellung auf Bachelor & Master) sowie das Hochschulfreiheitsgesetz. Herr Rauhut stellte ausserdem die groben Pläne der RWTH vor, einen neuen Campus auf dem Gelände des alten Westbahnhofs zu errichten. Das Humboldt-Haus in der Pontstrasse (bei Studenten auch als Che-Haus bekannt) erfüllt nun allgemein die Funktion als Haus der Begegnung, nicht nur aber auch für internationale Studenten. Das SuperC wird dieses Jahr fertig gestellt und wird zentraler Anlaufpunkt für alle Studierenden in administrativen Fragen. Zum Schluss der Versammlung verteilte Herr Rauhut noch die neue RWTH DVD, auf der sich die Uni in Deutsch und Englisch der Öffentlichkeit präsentiert. Im September wird Herr Rauhut mit seiner Frau in den Oman ziehen um dort eine neue Universität zu eröffnen, mit Unterstützung der RWTH.
Steuerbefreiung der RWTH Alumni America
Ein weiterer wichtiger Punkt der noch besprochen wurde ist die „Tax Exemption“ der RWTH Alumni America. Dies bedeutet dass ab sofort Spenden die dem Verein zugute kommen voll von der US-amerikanischen Steuer abgesetzt werden können. Ausserdem bezahlt der Verein selbst keinerlei Steuern.
CNN Centre
Im Anschluss folgte eine „Hinter den Kulissen“ Tour durch das CNN Centre, eines der größten CNN Aufnahmestudios von dem aus jeden Tag rund um die Uhr ein Großteil der verschiedenen CNN Programme ausgestrahlt wird. Die Tour war äußerst informativ und amüsant gestaltet. Wer wollte, konnte sogar ein Foto in einem Nachbau des Nachrichtenstudios von sich machen lassen.
Georgia Aquarium
Vom CNN Centre ging es dann zum nahegelegenen Georgia Aquarium. Das Georgia Aquarium ist eines der grössten Aquarien weltweit. Highlight ist ein riesiger Meerwassertank durch den man in Form eines Tunnels sogar hindurchgehen kann. Zu bestaunen gibt es alle erdenklichen Bewohner der Wasserwelt, von kleinsten Quallen zu riesigen Wahlhaien und Beluga-Walen. Ein wahrhaft einmaliges Erlebnis!
Abschlussdinner
Der Nachmittag stand diesmal zur freien Verfügung. Am Abend trafen sich wiederum die Teilnehmer zu einem Dinner mit dem Chairman der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer, Dr. Eike Jordan, im Capital City Country Club Brookhaven. Der Empfang war herzlich und das Essen ausgezeichnet und wiederum ergaben sich die ideale Gelegenheit, sich mit den anderen Teilnehmern bekannt zu machen und Erfahrungen auszutauschen, sowie neue Verbindungen zu knüpfen.
Sonntag
Stone Mountain
Der Sonntag war im Prinzip für die Abreise vorgesehen, einige sportlich begeisterte Teilnehmer traten jedoch noch eine spontane Tour zum und auf den Stone Mountain an, einem großen Monolith im Osten der Stadt. Vom Berg aus bietet sich einem ein hervorragender Blick auf die Umgebung. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist ein rund 30 Meter hohes Relief in dem man mehrere Helden des Bürgerkriegs für die kommenden Generationen verewigt hat.
Mein persönlicher Eindruck
Abschließend bleibt mir als einem der jüngeren Teilnehmer noch zu sagen dass ich das Treffen obwohl des teilweise großen Altersunterschieds zu anderen Teilnehmern außerordentlich genossen habe. Die Diversität der Gruppe war meiner Meinung nach vielmehr ein außerordentlicher Vorteil und gestaltete sich als außerordentlich interessant. Alle Alumni verbindet die gemeinsame Erfahrung des Studiums an der RWTH, und man fühlt sich verbunden, selbst wenn man sich mit Leuten unterhält die schon 40 Jahren in Nordamerika verbracht haben. Von daher bin ich jetzt schon sicher, dass dies sicher nicht mein letztes Alumni Treffen war und ich bin mir sicher, dass viele der Teilnehmer genauso denken.
Eric Bodden